Mythen und Legenden

Aus Wyrmgard:

 

Der weiße Wolf von Wolfsheim:

 

Viele behaupten das Wolfsheim seinen Namen von dieser Legende hat. In der Legende geht es um einen riesigen weißen Wolf, der in der Gegend von Wolfsgrund ca. 1 Wegstunde östlich von Thingfahain sein Unwesen treiben soll. Es heißt, wer ihn sieht und die Begegnung überlebt, hat sein Leben lang Glück. Viele haben nach ihm gesucht, aber nur wenige kamen wieder. Er wurde seid langer Zeit nicht mehr gesehen und die Gerüchte mehren sich, dass er schon gestorben sein soll. Von anderen hört man, dass sie große Abdrücke von Pfoten in der Gegend gesehen haben.

Die Legende wird heute kleinen Kindern erzählt, um ihnen, wenn sie böse waren, Angst zu machen. Es wird ihnen fälschlicher Weise erzählt das wenn sie weiter so böse sind der weiße Wolf kommt und ihre Eltern tötet.

 

Der Rabenmann von Skyggeheim:

 

Manchmal, wenn die Sonne untergeht, das Licht schwindet und der Nebel die Oberhand gewinnt, versammeln sich sehr viele Raben über und um einem bestimmten See. Der See heißt Huginswacht. Der Legende nach hat Hugin, ein Rabe Odins, einen Mann aus dem See gerettet. Dieser Gerettete soll nun aus Dankbarkeit geschworen haben, alle Raben zu heilen, die sich dort versammeln. Alle Versuche, diesen Mann zu finden, schlugen fehl. Es wurde die komplette Umgebung abgesucht und Wachtposten aufgestellt. Ohne Erfolg. Einige schworen aber, bei den Versammlungen der Raben einen Mann aus dem See aufsteigen gesehen zu haben. Als sie das Ufer erreichten, war er wieder Weg und die Raben jagten sie den ganzen Weg zu ihren Höfen zurück. Bis heute kann niemand diese Legende widerlegen, noch bestätigen.

 

Die Feuerwand Brannheims:

 

In der Legende soll Thor ein Dorf in Brannheim vor einem Lavastrom beschützt haben. Die Lava kam dem Dorf bedrohlich nahe und die Goden des Dorfes haben die gesammte Dorfgemeinschaft dazu aufgefordert, Thor anzurufen! Der Donnergott hat die Bewohner erhört und einen riesigen, überstehenden Felsen mit einem Blitz abgesprengt und damit den Lavastrom an dem Dorf vorbei geleitet. Der Felsen wurde so erhitzt, dass er anfing rot zu Glühen. Daraus wurde die Legende der Feuerwand.

 

Das Fjordmonster von Eidfjord:

 

Die Fischer und die Bauern in der Gegend um den Eidfjord erzählen sich die Legende um das Eidfjorder Monster. Alle fünf Jahre treibt dieses Monster so viele Fische in den kleinen Fjord, dass man die Fische mit der bloßen Hand fangen kann. Die Bezeichnung Monster soll neugierige fern halten. Dieses "Monster" hat noch nie einen Fischer oder Bauern getötet oder verletzt. Gesehen wurde es meist nur so kurz, dass man bis jetzt nur sagen kann, dass es aussieht wie ein Fisch mit der Größe eines Wals. Die Fischer und Bauern der Gegend nennen diesen "Monsterfisch" übersetzt "Großer netter Fisch der Wohltat".

 

Der Mythos des unsterblichen Kriegers:

 

Bei der Schlacht um den Pass von Norgard soll ein unbekannter Krieger den Angriff von mehreren Wellen eines nicht überlieferten Feindes abgewehrt haben. Er hat so lange standgehalten, bis die Verstärkung eingetroffen war und den Gegner besiegen konnte. Er Kämpfte solange im Blutrausch, bis auch der letzte Gegner Tod auf der Passhöhe lag. Die Feinde, die er bis zum eintreffen der Verstärkung getötet hatte, sollen sich bis zu drei Meter aufgetürmt haben. Er verstarb noch auf dem Schlachtfeld. Sein Körper wies viele schwere Wunden auf, von denen mindestes zwei eigentlich sofort tödlich gewesen sein sollen.

 

 

Aus Skanden:

 

Skanden – Tjure Sigurdson und die Riesen:

 

Die Sagas um Riesen, dämonische Wesen und Unholde reichen weit in die Vergangenheit der Menschen zurück. Die Freiheit der Menschenvölker wird von den Göttern Asgards geschützt.

Doch aus dem Beginn der Bruderkriege, so erzählt man sich, waren die Celden mit eben diesen Ungeheuern im Bunde. Riesen und Trolle sollen vor Skanden gestanden haben.

Die Skanden erzählen sich von Tjure Sigurdson, einem Mann von Größe und Stärke eines Bären. Bewaffnet mit einer Axt aus Granit trat er den Kreaturen entgegen, erschlug sie und türmte die Kadaver zu einem Wall einen Tagesritt westlich der Stadt auf. Heute findet man dort einen Bergrücken, dessen Konturen an die Körper von Riesen erinnern. Am höchsten Punkt dieses Berges steckt eine Axt aus Granit im Stein und es scheint, dass selbst fünf Männer diese Axt nicht bewegen könnten.

 

Eldslandet:

 

Die Bewohner der Mark Eldslandet glauben, sie seien die langlebigsten in Frostheim. So sie nicht durch Krieg oder Siechtum dahingerafft werden, scheinen sie auch wirklich sehr lange zu leben. Fragt man, was an dieser Mark so besonders sei, wird folgendes erzählt:

Wie jeder weiß, wandeln die Götter in Midgard und so auch in Frostheim. Eines Tages kam es, dass Odin in Gestalt des Wanderers nach Eldslandet kam. Damals hatte diese Mark noch keinen Namen. Er wurde gut behandelt und fand immer, wenn er es begehrte, einen gastfreundlichen Hausherrn.

Während er sich an einem Bach ausruhte und seinen Ring Graupnir kurz ablegte, um seine Hände im kühlen Wasser zu waschen und den Ring nicht im Wasser zu verlieren, wurde er von einem großen Bären angefallen. Natürlich kann ein Bär keinen Gott besiegen. Doch als der Allvater sich nach seinem Ring umsehen wollte, war dieser nicht mehr an seinem Fleck. Er suchte und suchte, doch auch sein göttliches Geschick half ihm nicht.

Nach einer Weile bemerkte er, dass ein Junge ihn beobachtete. Er war vielleicht 8 Sommer alt und schien zu den Ärmsten der Armen zu gehören. Er hielt dem Wanderer den Ring hin und sagte, er habe ihn gefunden, sich aber nicht getraut, heranzutreten.

Der Allvater in Gestalt des Wanderers fragte den Jungen, wie er sich bedanken könnte. Ob der Junge einen Beutel goldener Münzen haben wolle. Der Junge lehnte ab. „So viel Geld kann ich aleine nicht gebrauchen. Gebt mir keine Münze, aber jedem Menschen, dem ihr begegnet, immer eine. So haben viele Menschen etwas davon. Und vielleicht triffst du meinen Vater oder meine Mutter, dann habe auch ich etwas von deinem Schatz.“

Der Allvater nickte und ging, mit seinem Ring, seines Weges. Die Weisheit des Jungen beeindruckte ihn und so versah er jede Münze mit einem Zauber: Der erste Sterbliche, der eine solche Münze berühren würde, würde ein besonders langes Leben erhalten. Und dies auch seinen Nachfahren vererben.

Heute scheint dieses Erbe im Blut von Eldslandet weiterzuleben…

 

Fredriksland – Ansgars Schwert:

 

Wer den Kampf zu seinem Handwerk macht, träumt von Heldentaten und ruhmreichen Abenteuern. So wohl auch Ansgar Einarsson. Man erzählt sich, dass er immer wieder fortging und seinem Herrn auf unzählige Fahrten folgte. Aber er war kein so großer Krieger, wie er es gern wäre. Also begann er, Runen in sein Schwert zu ritzen und dabei zu Tyr zu beten. Er bat um Stärke und Kampgeschick. Er färbte die Runen mit seinem eigenen Blut und schwor Tyr, seine Kämpfe gerecht auszutragen. Er wolle nie eine List anwenden, nie feige sein und niemals unehrenhaft.

Tyr schien seine Bitte zu erhören. Fortan leuchteten die Runen im Kampf und Ansgar schien mit seinem Schwert unbesiegbar.

Als er viele Jahre später wieder einmal von einem Wiking heimkehrte, fand er einen fremden Mann im Bett bei seiner Frau liegend. Im Zorn erschlug er den Mann und sein Weib mit seinem Runenschwert. Es verwundert nicht, dass Tyr Ansgar zürnte und band dessen Seele an das Schwert. Niemals würde er in die Reich der Toten einkehren. Auch begann er, dass Leid seiner Gegner selbst zu spüren. Jede Wunde, die er mit dem Runenschwert schlug, schmerzte wie eine eigene.

Ansgar versuchte, das Schwert loszuwerden, doch kehrte die Klinge zu ihm zurück. Er versuchte, mit einer anderen Klinge zu kämpfen, doch jedes Mal, wenn er ein normales Schwert zog, hielt er doch das Runenschwert in seiner Hand.

Unbesiegt gab er das Kämpfen auf. Gebeugt von so viel Leid, wie es kein einzelner Mann ertragen kann, zog er sich in die Einsamkeit zurück.

Niemand weiß, was aus ihm wurde. Aber es heißt, dass jeder, der das Schwert fände und sich aneignete, das selbe Leid wie einst Ansgar erfahren solle.

 

 

Aus Danen

 

Vinbarg – Vom Blutmet:

 

Vinbarg ist im ganzen Land berühmt für guten Met. Auf Festen wird in den Dörfern und Weilern der beste Met gesucht.

Vor vielen Jahren stach ein Met besonders heraus. Jeder, der von ihm trank, empfand auf einmal jeden anderen Met als fade, bitter und von grässlichem Geschmack. Der Braumeister rühmte sich, dass selbst die Götter keinen besseren Met hätten.

So kam es, dass die Götter aus Asgard nach Vinland kamen und, unerkannt von allen Menschen, probierten sie von dem Met. Noch nie hatten sie besseres getrunken und sie lobten, sich nun offen zeigend, den Erschaffer dieser Köstlichkeit. „Wie brachtest du dieses Wunder zustande?“ fragte Loki. Der Braumeister antwortete nicht und auch reiche Geschenke und Versprechungen ließen ihn kalt. „Wenn ich euch das Rezept gebe, bin ich nicht mehr der beste meines Faches und ihr Götter braut euch den Met selbst“, sagte er. Die Götter, die den Met unbedingt haben wollten, boten dem Menschen schließlich ein ewiges Leben in Asgard an. Dort würde er seinen Met nur für sie brauchen. Aber er solle das Rezept verraten.

Endlich überzeugt verriet er sein Geheimnis. Er war mit einem Riesen im Bunde, welcher ihm ein Kraut aus Jötunheim gebe. Davon etwas und ein Tropfen Blut von seinem Weib, welches er dem Riesen einmal im Jahr mitgeben sollte, machten den Met besonders.

Die Götter zürnten über den Bund mit dem Riesen und dem Blutzauber. Sie vernichteten den Met und zwangen den Mann, nun einen Met mit eigenem Blut und ohne diese Kräuter herzustellen. Nacheinander traten die fünf schützenden Götter Frostheims vor, um einen strafenden Fluch zu weben.

Odin sprach: Trinke von diesem Met und dein Lebtag lang wirst du blind über Erden wandeln.

Thor sprach: Trinke von diesem Met und erlahme den Rest deines Lebens. Dein Handwerk wird dir zu schwer werden, sodass du es nie wieder ausüben wirst.

Freya sprach: An deiner Frau vergingst du dich in deiner Gier. Nie wieder wirst du Lieben, nicht geliebt werden und nie wieder wirst du dich an das Gefühl der Liebe erinnern.

Forseti sprach: Hart wird dein Los sein. Und so, wie das Wyrd deines Weibes ein Ende gefunden hat, wird das deine auch enden. Trinke von diesem Met und du gehst nach Norden. An die Klippen Vinbargs stelle dich und stürze dich in den Tod.

Loki, der zuletzt vortrat, sprach: Die anderen machen dich blind und lahm. Doch ich gebe dir ein Geschenk: Ewig wirst du Leben. Ganz gleich, was passiert, wirst du niemals sterben.

 

Die Götter erschraken, wie Loki ihre Strafe in die reinste Marter verwandelte. Aber sie mussten zu ihrem Wort stehen und zwangen den Braumeister, vom Met zu trinken. Der Fluch zeigte augenblicklich seine Wirkung. Blind und kaum bei Kräften schleppte sich der Mann nach Norden. Monde und Jahre vergingen, bis er sich schließlich von einer Klippe stürzte.

Und weil er nicht sterben konnte, so sagen die Leute, kann man noch heute sein Stöhnen hören, wenn man sich an die Klippen stellt und der Wind richtig steht.

 

Aus Gelen

 

Frawinen – Die schimmernde Höhle:

 

Tief in verborgenen Hallen,

wo Tag und Nacht wird gleich,

einen Unhold hört man grollen,

den Riesen hier im Menschenreich.

 

Unter den Bewohnern der Insel Frawinen erzählt man sich die Geschichte vom Mädchen Fenja Fisksdottir. Sie war wunderschön und jeder Mann in ihrem Dorf warb um sie. Sie aber nahm sich keinen Mann aus dem Dorf. Auch aus den Nachbardörfern keinen. Selbst reiche Händler aus den entferntesten Landen lehnte sie ab.

Als man sie fragte ob sie sich je einen Gatten nehmen wolle, sagte sie, sie habe bereits einen. Die Dörfler waren erstaunt und wollten ihn kennenlernen. Fenja aber weigerte sich, ihren Geliebten vorzustellen. Sie ging allerdings sehr oft in den Wäldern spazieren.

Eines Tages folgte heimlich ihr ein Jüngling, Namens Arne, der ihrer werben wollt´, immer tiefer in den Wald. Als sie schließlich vor eine Höhle kam, wartete dort ein Riese auf das Mädchen. Der Jüngling wurde bleich vor Schrecken und stieß einen kurzen Schrei aus. Der Unhold und die schöne Fenja bemerkten ihn, doch er lief davon.

Er berichtete im Dorf, was er gesehen. Die Dörfler erschraken und dachten, um Fenja sei´s geschehen. Doch Arne, der Jüngling, faste seinen Mut und rief: "Ich ziehe aus, den Riesen im Wald zu jagen, wer kommt mit?" Die jungen Männer  wollten auf ein Abenteuer, die erfahrenen bewunderten den Mut. Arne führte die Männer zu der Höhle.

Als die Männer in die Höhle gingen, so sagt man, fuhr ihnen ein kalter Hauch über den Rücken, als würden die Seelen der wilden Jagd durch diesen Hauch reiten. In der Höhle sahen sie einen nebelhaften Schimmer in der Dunkelheit, doch erkennen, was es ist, konnte keiner der Männer. Da kam auch schon der Riese.

Der Unhold zürnte des Anblicks der kampfbereiten Männer und holte sogleich mit der Keule aus. Es gelang nicht, ihn zu töten, im Gegenteil fielen einige der tapferen Männer dem Unhold zum Opfer. Doch brachte Arne mit den wenigen nicht verwundeten Männern den Eingang der Höhle zum Einsturz und der Riese wurde in ihr begraben.

Fenja blieb jedoch verschwunden und die Männer sagten, sie müsse mit dem Unhold in der "schimmernden Höhle" begraben seien.