Die neun welten

Die Weltenesche Yggdrasil ist die Verbindung zwischen den neun Welten. Zu ihren Wurzeln liegen Niflheim, Svartalfaheimr und Helheim, am Stamm Midgard, Jötunheim, Muspelheim und an der Krone Asgard, Alfheim und Vanaheimr.

 

Asgard

 

Asgard wird im Grimnismál, dem zweiten Götterlied der Edda, als riesige Burg beschrieben. Diese besteht aus den zwölf Palästen der Götter und ist von unbezwingbaren Mauern umgeben. Die zwölf Himmelsburgen bestehen aus Gold und Edelsteinen, die Gitter der Paläste aus goldenen Speeren; Wände und Fußböden sind goldgetäfelt, an den Decken hängen die strahlenden Schilde der Helden. Als größte Säle werden Walhall und Sessrumnir genannt, in denen sich die Helden nach ihrem Tod versammeln. Von seinem Thron Hlidskialf aus kann der Hauptgott Odin alle neun Welten überblicken 

 

Walhalla

 

Walhalla (auch Walhall oder Gladsheim, Halle der Gefallenen oder Erwaehlten) war in der germanischen Jenseitsvorstellung der Aufenthaltsort der Einherier in Asgard. Hier empfing Odin die gefallenen Krieger, und hier wurden sie von den Walkyren betreut. Das Dach mit den Dachsparren aus Speerschäften ist mit Schilden gedeckt. In der Halle stehen goldene Hochsitze fuer die Asen und fuer Odin ein Thron. Walhalla ist so groß, dass durch jede der 45 Pforten 800 Einherier nebeneinander in voller Rüstung ihren Einzug halten können. Die Vorstellung von Walhalla scheint vor allem der Wikingerzeit anzugehören und wurde im Spätheidentum des 8. bis 10. Jahrhunderts entwickelt. In der Atlakvida zitiert, dort eigentlich "welsche Halle", aber verstanden als Unheil vorausdeutendes, dichterisches Symbol. Erst zu Ragnarök ziehen die Einherjer wieder aus in ihr letztes Gefecht.

 

Die Wanin Freya unterhält mit der Halle Folkvangr ihr Gegenstück hierzu. Als Herrin der Walkyren fordert sie die Hälfte der gefallenen Helden für sich.

 

 

 

Vanaheimr

 

Vanaheimr, altnordisch für „Wohnort der Wanen“, eingedeutscht auch Wanenheim, ist in der nordischen Mythologie Wohnort der Wanen oder die Welt der Wanen.

 

 

Alfheimr

 

Álfheimr, auch Albenheim (altnordisch álfheimr „Welt der Alben“), ist in der nordischen Mythologie der Ort, den der Wanengott Freyr von den Göttern als Zahngeschenk erhalten hatte.[1] Die Zahngabe ist ein Geschenk anlässlich des ersten Zahnes eines Kindes. Da der Ort in der Reihe der Götterwohnorte erwähnt wird, ist es naheliegend, darin den Wohnort Freyrs zu sehen.[2]

 

Die Verbindung zwischen Wanen und Alben ergibt aus der chthonischen Natur beider.[4] Die Trennung in eine Licht- und eine Dunkelalbenwelt durch Snorri ist offenbar christlich motiviert, sie ist jedoch schon in der zweiseitigen Natur der Alben, die in enger Beziehung zum Fruchtbarkeitskult und seinem Tod-und-Wiederkehr-Mythos stehen, enthalten.

 

 

Midgard

 

Midgard ist die von den Göttern geschaffene Welt der Menschen. Sie wurde aus den Gebeinen des Urriesen Ymirs geformt und von den Göttern vor den Riesen beschützt.

 

 

Jötunheim

 

Jötunheim ist eine eisige Welt, die von den Eisriesen (Jöten) bewohnt wird. Diese sind den Menschen feindlich gesinnt, sodass Thor als Schützer der Menschen oft nach Jötunheim reist, um die Bedrohung einzugrenzen.

 

Utgard

 

Utgard (altnord. Útgarðr „Außenwelt“) ist in der nordischen Mythologie ein Gebiet außerhalb der von Menschen (Midgard) und Göttern (Asgard) bewohnten Welten, aber Teil von Jötunheim. Es ist ein Wohnort für Riesen und Trolle. Nach der nordischen Kosmologie liegt sie im Osten. Der Herrscher dieser Welt ist der Riese Utgardloki. Bevölkert wird sie von den Thursen, also Riesen.

 

 

Muspelheim

 

Muspellsheim, auch Muspell (altnordisch Muspellr, Muspellzheimr „Welt des Muspell“), ist in der Schöpfungsgeschichte der nordischen Mythologie ein feuriges Gebiet, das im Süden liegt, und das den Gegenpol zum eisigen und dunklen Niflheim im Norden bildet.

 

In der Vorzeit schmolz die Wärme Muspellsheims das Eis Niflheims im Ginnungagap, woraus sich der Riese Ymir, das erste Wesen der Welt, bildete. Alle Himmelskörper, Sonne, Mond und Sterne, entstanden aus den umherfliegenden Funken Muspellsheims, die die Götter am Himmel befestigten.

 

 

Niflheim

 

Niflheim (altnordisch Niflheimr „dunkle Welt“) ist in der nordischen Mythologie ein eisiges Gebiet im Norden, im Gegensatz zum heißen Muspellsheim, das im Süden steht.

In der Schöpfungsgeschichte liegt in Niflheim die Urquelle Hvergelmir, deren Wasser dieÉlivágar speiste, die ihr eisiges Wasser in den Ginnungagap ergossen, das sich durch die Hitze Muspellsheims erwärmte, woraus der Riese Ymir als erstes Wesen entstand. Eine Wurzel des Weltenbaums Yggdrasill erstreckt sich über Niflheim.[1]

 

Niflheim ist als Begriff ausschließlich in der Prosa-Edda Snorri Sturlusons überliefert und dürfte seine eigene Schöpfung sein. Die Vorstellung einer mythischen Eisgegend im Norden mag aber älter sein, da Snorri Niflheim zweimal offenbar in Anlehnung an Niflhelmit Hel gleichsetzt.

 

Svartalfaheimr

 

Die Welt der Schwarzelfen ist eine Unteridirsche Welt, die die Svartalfen (Drow) und die Zwerge beheimatet. Während die Zwerge aber den Menschen durchaus freundlich gesinnt sind, sind die Svartalfen ernste Widersacher. Sie entführen die Kinder der Menschen und versklaven sie in ihren Höhlen.

 

 

Helheim

 

Hel ist eine Tochter des Gottes Loki und der Riesin Angrboda, und ihr gleichnamiges Reich ist dunkel und kalt. Es liegt am unteren Ende von Yggdrasil, dem Weltenbaum. Hierhin kommen alle, die den „Strohtod“ (Altersschwäche, Krankheit) gestorben sind. Auch Verbrecher und Meineidige kommen zur Hel, allerdings hält sie für diese gesonderte Bereiche bereit. Das Reich nimmt außerdem auch verstorbene Götter, wie zum Beispiel Balder auf. Aus diesem Reich gibt es keine Wiederkehr.[2] Dabei erfuhr Helheim eine Umwertung. Zunächst als Ort für alle Toten gedacht, entstand, vermutlich unter dem Einfluss des Christentums, die Vorstellung von einem Ort der Strafe und des Leidens. Aus diesem Ort ging wohl später die christliche Höllenvorstellung hervor.[3]

Helheim ist vom Zaun Helgrind, auch Nágrind oder Valgrind genannt, umgeben und man muss es durch ein Gatter betreten. Dieses Gatter wird vom Höllenhund Garm bewacht, der die Verstorbenen mit seinem lauten Gebell empfängt. Durch diese Öffnung fließt auch der Totenfluss Gjöll, über den sich die Totenbrücke Gjallarbrú spannt. Diese Brücke wird von der Jungfrauen-Riesin Modgudr bewacht.

Hels Wohnsitz heißt Eljudnir (Elend), ihr Tisch Hungr (Hunger), ihr Messer Sultr (Verschmachtung) und ihre Türschwelle Fallandaforad (Fallende Gefahr). Kor (Sarg) ist der Name ihres Bettes und Blikjandabol (blinkendes Unheil) der ihres Bettvorhangs.

 

Ihre Bediensteten sind die Magd Ganglot (Trägtritt) und der Knecht Ganglati (Langsamtritt).