Glaube, Bräuche und Sitten

Feiertage

 

Wintersonnenwende, Jul und Nyår

 

 Wenn am 21.12. die Tage wieder länger werden, beginnt in Frostheim die Julzeit, die bis zum Neujahrstag reicht. In dieser Zeit wird den Göttern für die Ernte gedankt und Julfriede gehalten. Mit dem Höhepunkt, dem Jahreswechsel, wird für ein fruchtbares und einträgliches neues Jahr gebeten. Auch werden in der letzten Nacht des Jahres weitreichendere Gebete gesprochen, da diese die Götter leichter erreichen als an anderen Tagen.

Die Zeit ist außerdem von zahlreichen, umfangreichen Feiern geprägt.

 

Freyasfest (Ostern)

 

 Am Freyastag nach dem ersten Frühjarsvollmond versammeln sich vor allem die Bauern, um Freya zu huldigen und ihr zu opfern. Dies soll für eine gute Ernte und gesundes Vieh sorgen.

 

Sommersonnenwende

 

Während die Wintersonnenwende dem Lebenszyklus geweiht ist, wird zur Sommersonnenwende den Toten gedacht und den Totengöttern gehuldigt. In der Nacht vom 21. Auf den 22. Juni wird für Odin ein Kelch mit rotem Met, für Ran eine Schale Trinkwasser und für Freya ein eigens gebackenes Brot bereitgestellt.

 

Tag des Allthing

 

Einmal im Jahr, seit Neuem im Frühjahr, ruft der Jarl zum Allthing, dem höchsten „Parlament“ und „Gericht“.

 

Bräuche

 

Sumbel

 

ist vereinfacht gesprochen ein ritueller Umtrunk bzw. ein rituelles Trinkgelage. Grob umrissen läuft ein Sumbel wie folgt ab: Es wird im Allgemeinem von einem Sumbelgeber (as. symbelgifa) eröffnet, geleitet und beendet. In der Mitte der Teilnehmer befindet sich ein Kessel, welcher mit Met oder Ale gefüllt ist. Nach der Weihe des Kessels wird ein Trinkhorn mit dem Trank aus diesem Kessel gefüllt. Anschließend kreist dieses Trinkhorn unter den Teilnehmern des Sumbels, wobei es von einer Schankmaid weitergereicht und bei Bedarf aufgefüllt wird. In der ersten Runde erfolgt durch das Äußern von Trinksprüchen ein Minnetrinken auf die Götter. In der zweiten Runde gedenkt man der verstorbenen Angehörigen. Während der dritten und den folgenden Runden werden von den Teilnehmern Eide geschworen, Gelübde abgelegt und Lieder oder Gedichte zum Besten gegeben.

 

Gesellschaft

 

1. Frostheimer glauben, dass die Arbeit im Haushalt eine Aufgabe ist, die ähnlich schwer/umfangreich ist wie das Ausüben eines Handwerkes oder das Kämpfen. Deswegen ist es Aufgabe der Frauen, den Haushalt zu beherrschen, während Männer dem Handwerk nachgehen und in den Krieg ziehen. Ausnahmen sind selten, aber möglich. => Die Frauen werden für die Leistungen im Haushalt respektiert (Thrall ausgenommen)

 

2. Magie/Seidr ist Sache der Götter und Menschen sollten sich damit nicht befassen. Tut er es doch, sollte er um Frostheim einen Bogen machen, denn Frostheimer erschlagen Magier für gewöhnlich, ehe sie Fragen stellen.

 

3. Das Leeren eines Methorns (1/2 Liter) in einem Zug gilt als Beweis besonderer Stärke. Ähnliches gilt für andere alkoholhaltige Getränke. Auch sind andere Arten des Kräftemessens (Armdrücken, Faustkampf...) beliebte Zeitvertreibe.

 

Tischsitten

 

1. Bei Festen und Trinkgelagen wird das Gelage von einem Goden eröffnet. Ist kein Gode anwesend, übernimmt dies der Älteste der gastgebenden Sippe.

 

2. Tischmesser sind persönliches Eigentum und werden weder verliehen noch verschenkt. Mit der Messer spitze wird nicht auf andere gezeigt, auf dem Tische wird die Spitze zu einem selbst gedreht.

 

3. Der Brauch von Brot und Salz: Vor längerer Zeit war es Sitte, dass jeder, der Brot und Salz des Gastgebers genoss, dessen Schutz genoss, von ihm nicht angegriffen oder sonstwie geschädigt werden durfte. Mittlerweile wurde dies auf einen gemeinsamen Trunk ("Trinken auf die Freundschaft") abgeändert.

 

4. Ein "gutes Benehmen" wie es vor allem in der Moderne üblich ist, gibt es in Frostheim nicht. Du willst mit den Fingern essen? Tu es (aber nur das Fleisch!)! Du willst rülpsen und Furzen? Im Freien kein Problem, in geschlossenen Räumen OT dann doch etwas hart... ABER wer einmal vom kreisenden Trinkhorn getrunken hat, darf niemals aussetzen, bis es geleert ist! Und das Horn wandert immer im Sonnenlauf (nach links)! Die Spitze des Horns zeigt dabei auf einen selbst, da alles andere eine Beleidigung sein kann.

 

Seefahrt und Krieg

 

1. Fährt ein Mann zum ersten Mal zur See, muss er von Back- nach Steuerbord unter dem Schiff durchtauchen.

 

2. Kriegsversehrte werden von ihren Gefährten oder dem jeweiligen Dorf versorgt.

 

3. Die Beute wird unter der Mannschaft gerecht geteilt. Der Hetmann eines Schiffes bekommt zwei Anteile.

 

 

Totenkult

 

1. Das Eigentum des Toten wird in drei Teile geteilt. Ein Teil wird Odin geopfert, den Toten zu begleiten. Der zweite Teil wird mit dem Toten verbrannt. Der dritte Teil geht an seine Familie oder Gefährten. Waffen und Rüstung werden immer dem Toten mitgegeben.

 

2. Verstorbene werden verbrannt. Verweigert jemand einem Verstorbenen das Feuer, wird er zu Tode geprügelt.

 

3. Die Verbrennung kann nur unter Leitung eines Goden oder eines Verwandten stattfinden.

 

 

Eheschließung

 

Die Vermählung zweier Frostheimer wird entweder von einem Goden der Freyja/Frigga oder dem Dorfältesten vorgenommen.

Sie Beginnt mit der Begrüßung der Gäste und der Anrufung Freyja und Friggas.

Anschließend stellen sich die Brautleute vor und erbringen einen Beweis ihrer Würdigkeit.

 

Der Mann muss beweisen, dass er in der Lage ist seine Frau zu ernähren und Beschützen zu können. Dies geschieht durch das Vorlegen eines Werkstückes (wenn er ein Handwerk ausübt) das den Göttern übergeben wird. Sowie eines Leumundes der seinen Mut und seine Kraft im Kampf bezeugen kann.

 

Die Frau soll beweisen dass sie in der Lage ist einen Haushalt zu führen.

 

Im Anschluss werden mit Runen beschriebene Bänder die von beiden in der Hand gehalten werden mit einander verflochten. Die Runen stehen hier bei für Treue, Wohlstand und Fruchtbarkeit.

 

Nach einem Hochzeitsmahl werden die Eheleute zum Ehebett geleitet und dort von den Gästen entkleidet (ot wird ihnen nur der Umhang abgenommen)

 

 

Religion

 

Schöpfung Midgards

 

Zu Anbeginn von allem war nur der ewige Spalt Ginnungagap, an dessen Nordseite Niflheim, an der Südseite Muspelheim lagen. In Muspelheim lebte der Feuerriese Surtr, der Flammen nach Niflheim schleuderte. Das verdampfende Eis sammelte sich am Grund von Ginnungagap und bilde aus seinem Frost den Urriesen Ymir und die gewaltige Urkuh Audhumla.

 

Ymir stillte seinen Hunger an Audhumlas Milch, während diese den Gott Buri, Stammvater der Asen, aus dem Eis leckte. Ymir begann im Schlaf durch Surtrs Flammenschwert zu schwitzen. Aus diesem Schweiß entstanden die drei ersten Riesen, darunter der Eisriese Thrudgelmir.

 

Buri bekam den Sohn Bor, der mit seiner Gemahlin, der Riesin Bestla, Odin, Vil und Ve zeugte. Diese guten Mächte waren seither Feinde der Riesen um Thrudgelmir. Den drei Asen gelang es schließlich, Ymir zu erschlagen, sodass sein Blut die übrigen Riesen ertränkte. Nur Bergelmir und seine Frau entkamen und gründeten in Jötunheim ein neues Riesengeschlecht.

 

Aus Ymirs Leichnam wurde die Welt Midgards geformt. Das Blut bildete die Ozeane, Fleisch die Erde, Knochen die Berge und Täler, aus Zähnen die Klippen, die Haare wurden zu Pflanzen und der Schädel zum Himmel. Aus dem Gehirn wurden die ersten Wolken und den Brauen ein Wall, der Midgard vor den Fluten und den Riesen schützt.

Funken aus Muspelheim wurden zu Sonne, Mond und Sternen geformt. Sonne und Mond werden auf Wagen über den Himmel gezogen.

 

So wurde Midgard zur neunten Welt. In seiner Mitte wächst die Weltenesche Yggdrasil, die mit den Wurzeln nach Helheim, mit der Krone nach Asgard und den Ästen zu den anderen Welten reicht.

Die Menschen schufen die drei Asen aus zwei angeschwemmten Baumstämmen. Odin hauchte ihnen wieder Leben ein, Vil erfüllte sie mit Geist und Verstand, Ve schenkte die fünf Sinne.

 

Schaffung der Stände

 

Als die Menschen noch Gleich untereinander waren, ging Heimdall zu armen, einer bäuerlichen und einer reichen Eheleuten. Er blieb je drei Tage als Gast und lag beim Weib. Mit diesen begründete er die drei wichtigen Stände: Die Unfreien (Thraell), die Freien (Karl) und die Herrschenden (Jarl).

 

 

Totenreiche

 

Tod in der Schlacht

 

Die tapfersten Streiter auf den Schlachtfeldern holen die Walküren nach Asgard. Obgleich Odin einst alle Helden als Einherjer beanspruchte, behält Freya als Herrin der Walküren die Hälfte für ihre Reihen in ihrem Palast Folkvangr.

 

Tod auf See/Ertrinken

 

Der Tod durch ertrinken auf dem offenen Meer führt die Toten ins Totenreich der Ran, die auf dem Meeresboden haust. Mit einem gewaltigen Netz holt sie die Ertrunkenen zu sich. Um diesem Schicksal zu entgehen, kann man sich mit Gold oder schmuck von ihr freikaufen und so nach Helheim gelangen.

 

Tod am Siechtum oder Alter (Strohtod)

 

Hel als Totengöttin ist die Tochter von Loki und der Riesin Angrboda, wird aber nicht dem Göttergeschlecht der Asen zugerechnet, sondern den Riesen. Ihre Haut ist zur einen Hälfte von normaler Farbe, zur anderen blau-schwarz, was bedeutet, dass sie halb tot und halb lebendig ist (bisweilen wird sie auch zur Hälfte alt zur Hälfte jung beschrieben).

Zusammen mit ihren beiden Geschwistern, dem Fenriswolf und der Midgardschlange, wurde sie von den Asen nach Asgard gebracht, da die Götter sich vor den Kindern Lokis fürchteten. Während der Fenriswolf an die Kette Gleipnir gebunden und die Midgardschlange von Odin ins Meer geworfen wurde, verbannte man Hel aus Asgard, woraufhin sie im Norden ihr eigenes Reich gründete. Dort holt sie alle Verstorbenen zu sich, nur die tapfersten Krieger gelangen stattdessen nach Walhall an Odins Tafel oder zu Freya nach Folkvangr. Vor diesem Schicksal sind auch die Götter nicht gefeit, wie der Tod Baldurs zeigt.

 

In Hels Burg befinden sich große Säle. Kein Sonnenstrahl dringt in die Gemächer ein, selbst die Eingangspforte zeigt zum unwirtlichen Norden. Die Wände sind aus Schlangenleibern gebildet, und durch das Rauchrohr im Dach rinnt giftiger Regen. Die Burg ist von wilden Strömen umgeben, die Vergewaltiger und Mörder durchwaten müssen.